60 Jahre FWG-Ottersweier - FWG Ottersweier

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60 Jahre FWG-Ottersweier

Historie

60 Jahre Freie Wählergemeinschaft Ottersweier (FWG-Ottersweier)
(Erinnerungen und ein Rückblick in die Geschichte der FWG-Ottersweier von Hermann Neuburger)


Ja, es ist wirklich wahr,
         ...unsere Freie Wählergemeinschaft Ottersweier wird 2013 bereits 60 Jahre (alt) jung!


Folgend
ein paar Erinnerungen an vergangene Tage für diejenigen, die sich noch erinnern können und natürlich auch für all jene, welche sich neben dem Jetzt und der Zukunft auch dafür interessieren, wie es einmal alles gewesen ist.

Herrmann Neuburger
Xavier Lienhart
Karl Oberle
Eugen Heimberger

DIE GRÜNDERZEIT:

Trotz der noch überschaubaren Zahl ist es schwierig, Genaueres über Anlass und Absicht im Gründungsjahr zu berichten. Es gibt keine Partei mit Gründungsdatum, zunächst noch nicht einmal einen politisch orientierten Verein – freie Wähler eben!
Eine Gemeinderatswahl stand an, am 15. November 1953. Eine schlimme Zeit – 8 Jahre nach dem Ende des schrecklichen Krieges, 4 Jahre nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland. 4 Wahlvorschläge waren beim Gemeindeamt eingegangen: Neben einer gemischten CDU-Liste eine Gemeinschaft der Vertriebenen und Geschädigten, eine kleine Wählervereinigung und eine lose Gemeinschaft von 6 Ottersweierer Bürgern, die ebenfalls an einer wieder besseren Zukunft ihrer Heimatgemeinde aktiv mitwirken wollten. Sie nannten ihren Wahlvorschlag „Junge Bürger“, ihre Namen: Alfred Doninger, Eugen Heimberger, Xaver Lienhart, Emil Metzinger, Karl Oberle und Bertold Pfeifer. Sie sind die Väter unserer FWG. Mit Eugen Heimberger, Karl Oberle und Xaver Lienhart konnten sich gleich 3 der 6 Bewerber in den 12köpfigen Gemeinderat durchsetzen. Unglaubliche 30% der Gesamtstimmen fielen dabei auf die erstmals angetretenen „Jungen Bürger“. Die Erfolgsgeschichte der Freien Wähler in Ottersweier hatte begonnen.

DIE UP- AND DOWNS der FÜNFZIGER- UND SECHZIGER JAHRE

1956, die Hälfte der Gemeinderäte wurde damals noch alle 3 Jahre rollierend gewählt, kam Karl Hechinger dazu – mit 4 Gemeinderäten belegten die „Jungen Bürger“ nun bereits ein Drittel des Gesamtgemeinderats.

Bei der nächsten Wahl 1959 verlor man einen Sitz, Eugen Heimberger hatte sich nicht mehr beworben und Xaver Lienhart war wegen fehlender 21 Stimmen gescheitert, aber neben Karl Oberle und Karl Hechinger kam nun erstmals Willi Weber dazu, der eine lange Gemeinderatskarriere vor sich haben sollte.

Eine kleine Krise, was das Politinteresse in Ottersweier betraf, gab es bei der Wahl 1962: Nur ein Wahlvorschlag mit insgesamt 6 Bewerbern lag den Bürgern vor, die dieser Situation mit nur knapp über 50% Wahlbeteiligung begegneten. Von den „Jungen Bürgern“ war Willi Weber noch gewählt, zum 3. Mal wiedergewählt wurde Karl Oberle und erstmals gewählt wurde Otto Heid, der 1959 bei den „Jungen Bürgern“ kandidierte. Auf ein Novum bei dieser Wahl muss noch hingewiesen werden: Viele Ottersweierer Bürger machten ihrem Unmut über die Einheitsliste Luft, indem sie sich bei der Wahl selbst geeignete Kandidaten suchten und diese hinzufügten. So erhielt der junge Paul Volz auf diesem Weg sage und schreibe 242 Stimmen, zog 1965 für ein ausgeschiedenes Mitglied ins Ratsgremium ein und übernahm den Fraktionsvorsitz der „Jungen Bürger“.

1965 erhielt Willi Weber die meisten Stimmen aller Bewerber und bildete nun mit Karl Oberle und Paul Volz ein starkes Team.

Unter der Führung von Paul Volz erlebten die „Jungen Bürger“ nun einen kontinuierlichen Aufschwung: Zu Willi Weber gesellten sich 1968 Karl Oberle (übrigens: zum 4. Mal gewählt), Hermann Hechinger und erstmals mit der höchsten Stimmenzahl aller Bewerber gewählt Paul Volz. Schon nach einem Jahr überwarf sich der für die CDU gewählte Willi Schababerle mit seiner Partei und schloss sich nach kurzer fraktionsloser Zeit 1970 den „Jungen Bürgern“ an.

Willi Weber
Richard Haunß
Heinz Biniok

KREIS UND GEMEINDEREFORM

1971 war dann das Jahr der Kreis- und Gemeindereform. Mit überwältigender Mehrheit stimmten die umworbenen Unzhurster Bürger für die Eingemeindung nach Ottersweier und retteten damit mit großer Wahrscheinlichkeit die Selbständigkeit der neuen Gemeinde Ottersweier/Unzhurst. In den wichtigen Wahlen Ende 1971 wurde Willi Weber wiedergewählt; hinzu kam Heinz Biniok. Die „Jungen Bürger“ hatten nun in Ottersweier mit 6 Sitzen die Hälfte der Gemeinderatsmandate inne.

Aber auch in Unzhurst wurde 1971 gewählt – und hier gab es eine kleine Sensation. Eine CDU-Liste hatte dort alle 3 Jahre die andere abgelöst – für die Bürger so „interessant“, dass die Wahlbeteiligung nur bei knapp über 30% lag. Diese Situation entsprach nicht dem Demokratieverständnis von Hauptlehrer Hermann Neuburger, der mit den Wahlfächern Geschichte und Politik seit 1967 an der neuen Schule in Unzhurst tätig war. Er gründete zusammen mit einigen Freunden die Freie Wählervereinigung Unzhurst und präsentierte wenige Minuten vor Meldeschluss die Konkurrenzliste. Die Wahlbeteiligung schnellte auf knapp 80% hoch und zur allgemeinen Überraschung eroberten die Freien Wähler 2 der 5 Sitze. Sie zogen mit Richard Haunß und Hermann Neuburger in den 10köpfigen Unzhurster Rat ein. Nach der Eingemeindung von Unzhurst schlossen sich diese der Fraktion der „Jungen Bürger“ an, die nun über 8 Mandate verfügte. Hermann Neuburger wurde stellvertretender Fraktionssprecher. Die „unechte Teilortswahl“ sicherte Unzhurst bleibend 5 Gemeinderatssitze zu, endgültig jedoch erst, nachdem Bürgermeister Burger mit Artur Hensel (CDU) und Hermann Neuburger (FWG) persönlich beim zuständigen Ministerium vorgesprochen hatten.



7 SITZE ZU BEGINN DER 80er JAHRE

Zur nächsten Wahl 1975 wurde das rollierende System abgeschafft. Die „Jungen Bürger“ der Gesamtgemeinde Ottersweier/Unzhurst errangen mit Paul Volz, Heinz Biniok, Willi Schababerle, Willi Weber, Günter Koch und in Unzhurst Hermann Neuburger und Richard Haunß 7 der 16 Gemeinderatssitze, was dann auch 1980 gelang. Neu hinzu kamen in diesen Jahren Edgar Riehle, Inge Schäffner und Hugo Falk.

1984 dann konnten die „Jungen Bürger“ mit der CDU gleichziehen. Die neuen Gesichter waren Dr. Ulrich Hoffmann, Paul Sandhaas und der Unzhurster Ewald Hornung. In Unzhurst gelang sogar eine 3:2-Führung. Der Fraktionsführer der FWG Paul Volz wurde zum 1. Stellvertreter des Bürgermeisters gewählt.

Aus finanzrechtlichen Gesichtspunkten gründeten die Freien Wähler am 19. Oktober 1985 den Ortsverein der FWG Ottersweier und ließen ihn ins Vereinsregister eintragen.

Und weiter ging die Erfolgsgeschichte:

Paul Güde
Georg Friedmann

9 FWG RÄTE ZU BEGIN DER 90er JAHRE

Mit 9 gegenüber 8 Vertretern der CDU konnte die Freie Wählergemeinschaft (FWG), wie man sich nun nannte (die jungen Bürger waren in die Jahre gekommen), von 1989 bis 1994 den Gemeinderat sogar dominieren. 1994 bis 1999 war das Verhältnis mit der CDU 9:9 pari. Neben den meisten Altgemeinderäten kamen in diesen 10 Jahren dazu Paul Güde, Elfriede Allgeier, Ilse Trapp und Georg Friedmann, der 1992 in Unzhurst Richard Haunß nach 21 Jahren ablöste. Paul Güde übernahm 1994 den Fraktionsvorsitz, Hermann Neuburger blieb Stellvertreter.

Bei der Wahl 1999 mussten die Freien Wähler leider einen kleinen Einbruch hinnehmen und verloren 2 Sitze. Die geringe Wahlbeteiligung ging voll zu Lasten der FWG, während die Parteien ihr Klientel mobilisieren konnten. Auch war die allgemeine politische Stimmung in Deutschland, die leider immer wieder auch die Kommunalwahlen beeinflusst, mehr auf Seiten der CDU.

SCHWIERIGE JAHRE UND TRAUER MIT BEGIN DES NEUEN JAHRTAUSENDS

Der FWG-Fraktionsführer Paul Volz, die Gallions- und Integrationsfigur der Freien Wähler, trat nach 34 Jahren unermesslichen Einsatzes für die Bürger in Ottersweier und Unzhurst zurück – für ihn rückte Tobias Zeller nach; Fraktionsführer blieb Paul Güde, Georg Friedmann löste Hermann Neuburger als Stellvertreter ab. Neuburger wurde 2. Stellvertreter des Bürgermeisters.
Tiefe Trauer herrschte in der Gesamtgemeinde Ottersweier/Unzhurst, vor allem natürlich bei den Freien Wählern, als „unser“ Paul Volz am 20.01.2002 überraschend starb.

Paul Volz
Dieter Kohler
Paul Sandhaas
Alexandra Volz-Boehm

6 Sitze 2004 und Sitzgewinn 2008

2004 setzte sich der leichte Abwärtstrend leider fort: Man verlor einen weiteren Sitz und war jetzt nur noch mit 6 Gemeinderäten vertreten. Der Mut der FWG, von 18 Bewerbern 8 Frauen aufzubieten, wurde nicht belohnt. Wieder jedoch war die Wahlbeteiligung für die Freien Wähler zu gering. Erfreulich allerdings, dass die Tochter von Paul Volz, Alexandra Volz-Böhm, bei ihrer ersten Wahlbewerbung  sofort den Einzug schaffte. Neben ihr waren vertreten  Georg Friedmann, Paul Güde, Dr. Ulrich Hoffmann, Hermann Neuburger und Paul Sandhaas. Fraktionsvorsitzender wurde wieder Paul Güde, Stellvertreter Georg Friedmann, 2. Stellvertreter des Bürgermeisters Hermann Neuburger. Wegen seines Wohnsitzwechsels schied im Frühjahr 2007 Paul Güde aus dem Gemeinderat Ottersweier aus. Für ihn rückte Dieter Kohler nach. Neuer Fraktionsvorsitzender wurde Georg Friedmann, seine Stellvertreterin Alexandra Volz-Böhm.

Zur Neuwahl am 7. Juni 2009 war Hermann Neuburger nach 38 Jahren Gemeinderatstätigkeit für die FWG nicht mehr angetreten.

Nicht zuletzt wegen seiner langjährigen Gemeinderatszugehörigkeit wurde Hermann Neuburger 2009 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. 2010 wurde ihm die Bürgermedaille der Gemeinde Ottersweier verliehen.

Unkenrufen zum Trotz konnte man bei dieser Wahl die Anzahl an Mandaten um einen Sitz auf 7 erhöhen. Die CDU verlor die absolute Mehrheit und die SPD gewann einen Sitz und hat mit mim drei Vertretern Franktionsstärke erreicht. Neu für die FWG wurden Daniela Bauer und in Unzhurst Angela Metzinger gewählt. Wieder dabei sind Georg Friedmann, Dr. Ulrich Hoffmann, Dieter Kohler, Paul Sandhaas und Alexandra Volz-Böhm. Fraktionsvorsitzender ist wiederum Georg Friedmann und sein Stellvertreter Dieter Kohler. Das Amt der zweiten Bürgermeisterstellvertreterin übernahm Alexandra Völz-Böhm. Im Sommer 2012 verließ Paul Sandhaas nach 28 Jahren im Gemeinderat Ottersweier auf eigenen Wunsch den Rat und machte Platz für Stefan Bernhardt. Leider verließ wenige Wochen später auch Alexandra Volz-Böhm aus persönlichen Gründen die FWG im Gemeinderat und verlegte ihren Wohnsitz nach Bayern. Ihr Nachfolger ist Wolfgang Dinger. Wir hoffen, dass die Abgänge dieser kommunalen “Schwergewichte” bald kompensiert werden können, denn 2014 ist bereits wieder ein neuer Gemeinderat zu wählen. Nun gilt es, geeignete Kandidaten für die Liste der Freien Wähler zu finden, um auch in künftigen Jahren ein ordentliches Gegengewicht zu den anderen Parteien zum Wohle unserer Gemeinde bilden zu können.

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